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Wir haben ein Auto

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Für unsere Reise durch Nordamerika haben wir uns entschlossen ein Auto zu kaufen, anstatt es (wie bisher in Tasmanien und Neuseeland) zu mieten. Seit 5 Tagen sind wir nunmehr im Besitz eines Dodge Grand Caravans, welchen wir in den kommenden Tagen hier in Vancouver zu einem SleeperVan ausbauen wollen.

Die vergangenen Monate verbrachten wir damit im Internet immer wieder nach Angeboten von Campern zu schauen. Jedoch nahm die Anzahl und die Qualität der Angebote seit Mitte April stetig ab. Ein Ami-Camper, wenn auch ziemlich groß, wäre sicherlich nicht schlecht gewesen aber bei unserem Budget waren diese Autos meist 25 Jahre alt und hatten 300.000 Kilometer hinter sich.

Ein Traum wäre ein VW Bus gewesen, aber die haben hier schon fast Sammlerstatus und entsprechend hoch bewegen sich die Preise im 5-stelligen Bereich. Ferner wären die Bullis noch älter gewesen und ohne Schrauberkenntnisse sicherlich ein heikles Unterfangen.

Letztendlich trafen wir die Entscheidung nach einem MiniVan zu schauen, da wir mit unserem SleeperVan in Neuseeland sehr zufrieden waren. Etwas fertig ausgebautes gab der Markt in Vancouver nicht her, dafür gab es sehr sehr viele MiniVans. Das nachfolgende Bild sagt eigentlich alles zum Gebrauchtwagenmarkt: das Angebot ist riesig man muss nur das passende Auto in einem akzeptablen Zustand finden.

Vancouver Blick aus Flugzeug auf Autos

Letztendlich einigten wir uns auf einen Dodge Grand Caravan mit Sitzen, welche sich im Boden versenken lassen und beobachteten online ein paar Wochen lang den Markt, so dass wir ein Gefühl für die Preise bekamen. Zum Schluss suchten wir uns ein paar Vans aus, die uns aufgrund der Anzeige bei Craigslist.com interessierten und klapperten alle Händler an einem Tag ab. Die Autos hätten unterschiedlicher nicht sein können von ihrem Zustand und so manche Anzeige sah gut aus aber das Auto war eine Katastrophe. Ganz zu schweigen von den Praktiken der Händler: furchtbar dieses Gerede oder gar die „handgreifliche“ Basarmentalität. Das kostet Nerven!

Gut, dass wir im Vorfeld von Freunden so viel Hilfe bekommen haben, auf was wir beim Autokauf achten sollen. Unsere persönliche Checkliste war drei Din A4 Seiten lang.

Nach einem Tag voller Autos schauen und Testfahrten kamen 3 Vans in die Endauswahl. Unseren Favoriten brachten wir zu einem Mechaniker unserer Wahl zur Überprüfung. Äußerlich sah der erste Dodge Grand Caravan gepflegt aus, aber was war unter der Haube los? Der Händler war nicht sehr begeistert, dass wir seinen Van zur Inspektion bringen möchten, schließlich könne er uns die Überprüfung seines Mechanikers zeigen, welche bescheinige, dass alles in Ordnung sei. Pustekuchen. Die Werkstatt unserer Wahl meinte, dass Reparaturen in Höhe von mind. 1500 $ nötig seinen, um die Fahrsicherheit des Vans zu gewährleisten.

Wir konfrontierten den Händler mit diesem Ergebnis und meinten, dass wir nun einen Rabatt von 2000 $ aufgrund der anfallenden Reparaturen wollten. Der Händler dampfte wutentbrannt mit den Worten „Viel Glück und tschüss“ ab.

Wagen Nummer 2 war laut inspizierendem Mechaniker in einem besseren Zustand (obwohl augenscheinlich einen Poller-Rempler an der hinteren Stoßstange) und eigentlich bereit zum Losfahren, sollte jedoch zur Sicherheit für unseren langen Roadtrip neue Hinterbremsen, Luftfilter und einen Ölwechsel bekommen. Wir entschieden uns somit diesen Dodge Grand Caravan (Jahrgang 2007 mit 160.000 km) zu kaufen und vereinbarten mit dem Händler, dass dieser die obigen Reparaturen übernimmt. Gesagt getan und nach ein paar Stunden hatten wir unser Auto. Die Formalitäten mit der Haftpflichtversicherung und den Kennzeichen war sehr schnell erledigt. Ein Versicherungsagent von Autoplan kam direkt zu uns und alles war kein Problem.

Als wir dann am Abend mit unserem Auto zu unserer Unterkunft fahren wollten kamen wir keine 10 km weit, dann qualmte und stank unser Van furchtbar. Irgendetwas stimmte mit den hinteren Bremsen nicht. Zur Sicherheit ließen wir den Wagen stehen (es war zu spät für eine Werkstatt) und suchten erst am nächsten Tag die Werkstatt unseres Vertrauens auf, um unser Auto erneut checken zu lassen.

Der Mechaniker schlug die Hände über dem Kopf zusammen, was da für ein Pfusch am Auto gemacht worden war. Wir hatten kein Vertrauen mehr in die Fähigkeiten des Autohändlers, so dass wir die Werkstatt alles nötige für den Roadtrip erledigen ließen (weitere 800 CAD).

Ein paar Stunden später hatten wir unser Auto wieder und konnten losfahren. Diesmal qualmte und stank nichts und er fährt sich sehr gut. Somit haben sich die zusätzlichen 800 CAD gelohnt.

Es scheint ein Frauending zu sein, dass Autos Namen benötigen. Wir tauften unseres „Roger“, da der Mechaniker uns den Autoschlüssel mit den Worten „All roger“ aushändigte. Ein Schelm behauptet, dass auch unser Handynetz in Vancouver „Rogers“ zur Namensfindung beigetragen hätte …

Naja, wie dem auch sei. Nachdem es etwas Nerven gekostet hat haben wir ein Auto, welches wir nun selbst zu einem SleeperVan ausbauen wollen. Hierzu werden die Sitze im Boden des Autos verstaut (genau deshalb haben wir uns den Dodge Grand Caravan mit Stow’n’Go System ausgesucht) und somit haben wir eine Liegefläche von 2,20 m Länge, auf die wir ein Bettgestellt mir darunter liegendem Stauraum bauen wollen.

Wie gut unsere handwerklichen Fähigkeiten sind und wie unser SleeperVan letztendlich aussieht könnt ihr hoffentlich bald in einem anderen Bericht nachlesen. Ein detaillierter Erfahrungsbericht, welcher sich mehr mit den bürokratischen Dingen zum Autokauf in Kanada auseinandersetzt folgt ebenso in absehbarer Zeit.

Auf das uns Roger verlässliche Dienste auf unserer langen Reise durch Nordamerika leistet.

Am Ende unseres Roadtrips durch Nordamerika haben wir unseren SleeperVan wieder problemlos verkaufen können.

Verfolgen Thomas:

Die Natur hat mich schon immer interessiert. Unabhängig vom Alter verbrachte ich gerne Zeit draußen. Dies hat sich bis heute noch gesteigert denn ich übernachte gerne im Zelt in der Wildnis und versuche die Schönheit der Natur mit der Kamera einzufangen.

2 Responses

  1. jan
    | Antworten

    hallo : )

    habt ihr euch mal über kosten und zeitaufwand informiert, ein eigenes auto einzuführen?

    viele grüße und gute reise
    jan

    • Thomas
      | Antworten

      Hallo Jan,

      neee, darüber haben wir uns nicht informiert.

      Viele Grüße

      Thomas

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