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Im Tal des Feuer

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Im Zuge unseres Roadtrips durch die westlichen USA verschlug es uns immer weiter `gen Süden. Utah mit seinen wundervollen Nationalparks – wie dem berühmten Arches National Park oder dem Canyonlands National Park hatten wir bereits hinter uns gelassen. Auch die weltbekannten Sehenswürdigkeiten Grand Canyon und Monument Valley passiert wir bereits vor einigen Tagen.

Nun waren wir die letzten Tage in Las Vegas gewesen, wir warfen einen Blick auf den Trubel, die Casio-Scheinwelt und besichtigten die beeindruckende Hoover Talsperre – zwar eine architektonische Meisterleistung aber umwelttechnisch nicht vertretbar. Hier wurde einem wieder nur zu gut bewusst, dass wir uns eigentlich in einer Wüste befinden und zwar genauer gesagt in der Mojave Wüste. Und Wasser ist in Wüsten bekanntlich ein rares Gut.

Valley of Fire State Park
Die weitläufige Landschaft des Valley of Fire

Die letzten Tage campten wir am Lake Mead, der durch den Hoover Dam aufgestaut wird und 90 % des Trinkwassers Las Vegas liefert. 1999 war der Stausee das letzte Mal vollständig aufgefüllt und seitdem sinkt sein Wasserspiegel stetig. Insgesamt 30 Meter bisher, doch in Las Vegas bekommt man davon nicht viel mit. Noch immer kann man mit Gondeln auf künstlichen Kanälen fahren oder künstliche Wasserfälle und -spiele beobachten. Diesem ganzen skurrilen Trubel wollten wir entfliehen. Wir mögen ja sowieso lieber die Natur als Großstädte. So fuhren wir in den nahegelegenen Valley of Fire State Park.

Der Park liegt 58 Meilen (ca. 93 km) nordöstlich von Las Vegas. Der Park wurde 1935 gegründet und ist damit nicht nur Nevadas ältester, sondern mit gut 142 km2 auch größter Park. In dem Park gibt es versteinerte Bäume und 3000 Jahre alte, indianische Petroglyphen zu bestaunen. Doch die Hauptattraktion sind die roten Sandsteinformationen, die dem Park seinen Namen gegeben haben. Vor allem, wenn die gleißende Sonne langsam am Horizont versinkt erstrahlt der Sandstein in leuchtenden Rottönen – als ob der gesamte Park in Flammen stände.

Auch wir machten uns auf in den Valley of Fire State Park und quartierten uns auf dem dortigen Campingplatz (Atlatl Rock Campground) ein. Dieser ist zweigeteilt: weiter vorne gibt es einen großen Bereich. Dieser ist teurer, bietet aber Strom, Duschen und wird vor allem von den riesigen Wohnmobilschiffen angefahren. Etwas weiter hinten gibt es einen einfacheren Campground, der unserer Meinung nach mehr Charme hatte. Aber eine Warnung sei angebracht: am Wochenende wird es hier richtig voll! Bis nachts um 23:00 Uhr kamen immer neue Camper an, versuchten einen Platz zu finden oder quetschten sich mit dazu. Es wurde gegrillt und Musik gespielt. Wer kann, sollte das Wochenende meiden – jedenfalls wenn man die Ruhe und Entspannung der Natur sucht.

Valley of Fire State Park
Genau so fühlten auch wir uns in der Mittagshitze

Der Park hatte einige Naturschauspiele zu bieten. So wanderten wir zu den „Fire Waves“ einer Sandsteinformation mit auffällig weißen Streifen. Dieser leicht zugänglich Ort ist eine gute Alternative, wenn man für die berühmten „Coyote Butt Waves“ keine Erlaubnis mehr ergattern konnte. Doch bedeutet dies leider auch, dass es hier mit unter recht voll werden kann. Des Weiteren sollte man die Temperaturen, welche im Sommer leicht 40 Grad überschreiten können, nicht unterschätzen –  auch nicht bei kurzen Wanderungen. Wir mussten dem ein oder anderen ungeübten Wanderer unsere Hilfe anbieten und das, obwohl der Weg wirklich kurz ist, doch die Hitze macht es schnell zu einer Anstrengung.

So wanderten wir hier, am liebsten am frühen Morgen oder späten Nachmittag, wenn es nicht mehr ganz so heiß war, noch zu verschiedenen „Sehenswürdigkeiten“, sprich interessanten Felsformationen. Das sich diese sehen lassen können, zeigt auch die Menge an Filmen, welche das Valley of Fire als Kulisse wählten. So wurden hier folgende (bekannteren) Filme (teilweise) gedreht:

Die gefürchteten Vier / The Professionals (1966) – Teile des Filmsets kann man noch am „White Dome“ besichtigen

Airwolf / Airwolf (1984-1987) – Wer kennt ihn nicht, den Superhelikopter, der sich im Valley of Fire versteckte. In der Show hieß der Ort übrigens „Valley of Gods“.

Die totale Erinnerung – Total Recall / Total Recall (1990) – So gut wie alle Marsszenen aus dem Film stammen von hier.

Star Trek: Treffen der Generationen / Star Trek Generations (1994) – Als Captain Kirk stirbt wird er von Picard auf Veridian III begraben.

Transformers / Transformers (2007) – Auch die Autobots waren schon hier zu Besuch.

Valley of Fire State Park
Der Ort, an dem Kirk starb

Wie man merkt, diente der Valley of Fire State Park sehr oft als Filmkulisse für außerirdische Planeten. Und wer den Park sieht, weiß auch warum. Die Hitze, die kargen Felsen, der leuchtende Sandstein – dies alles vereint sich hier zu einer faszinierend und einmaligen Landschaft, die fast zu unwirklich anmutend, um von dieser Welt zu sein.

Die Mittagshitze verbrachten wir immer im Schatten und waren dabei selten allein. Denn auch die Erdmännchen, welche sich überaus zutraulich und neugierig zeigten suchten genauso wie wir Abkühlung. Oft trieben sie uns ein breites Grinsen ins Gesicht wenn sie alle Viere von sich gestreckt im Schatten eines Astes oder Steinvorsprunges lagen.

Hätten wir noch mehr Zeit für die USA erübrigen können wären wir sicherlich noch länger im Valley of Fire geblieben, aber so verließen wir nach drei Tagen diese einzigartige rötliche Steinwüste.

Verfolgen Thomas:

Die Natur hat mich schon immer interessiert. Unabhängig vom Alter verbrachte ich gerne Zeit draußen. Dies hat sich bis heute noch gesteigert denn ich übernachte gerne im Zelt in der Wildnis und versuche die Schönheit der Natur mit der Kamera einzufangen.

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