Kurz vor der Grenze zu Bolivien, circa 90 km von San Pedro de Atacama entfernt, befindet sich auf über 4.000 m Höhe das drittgrößte Geysirfeld der Welt (hinter Kamtschatka und dem Yellowstone Nationalpark) und das höchstgelegene Geysirfeld Chiles. Besonders in der morgendlichen Kälte (und die kann je nach Jahreszeit bis zu zweistellige Minusgrade betragen) während des Sonnenaufgangs kann man die Dampfsäulen der Geysire von El Tatio am besten bestaunen.
Für unsere Tour zu den Geysiren von El Tatio wurden wir um 5 Uhr morgens von Max und Leandro von The Wild Side Chile abgeholt. Die Geysire werden von rotbraunen Vulkanen eingerahmt und Gräser breiten sich vom Rand des Geysirfeldes über die Hochebene aus. Um uns herum brodelte und blubberte es. Kochendes Wasser (aufgrund der Höhe hier schon bei circa 85°C) spritzte in den morgendlichen Himmel. Viele Geysire, heiße Quellen und Fumarole sorgen für eine einzigartige Geräuschkulisse und einen schwefeligen Geruch.
Im Gegensatz zu vielen anderen Touren ließen wir es ruhig angehen, denn wir hatten Zeit und mussten nicht wie viele andere von einem Geysir zum nächsten spurten. Oder vielleicht war ihnen auch einfach nur kalt? Wer weiß … Etwas Linderung kann hier ein geothermaler Pool schaffen, in dessen 35°C warmen Wasser man baden kann.
Nachdem wir alles in Ruhe betrachtet hatten und die Sonne sich immer weiter über die Bergspitzen schob packten wir die Frühstückssachen aus und zusammen mit Max und Leandro verbrachten wir einen herrlichen Morgen unweit der Geysire von El Tatio.
Damit war unser Ausflug aber noch nicht zu Ende. Dank des Expeditionsjeeps von Max fuhren wir in ein paar abgelegene Regionen zu drei weiteren Thermalquellen, beobachteten eine Herde Vikunjas (spanisch Vicuña), Lamas und Hasenmäuse (Bergviscachas / Lagidium) . Unserer Bitte nachkommend gaben sich Max und Leandro größte Mühe für uns eine Yareta (spanisch Llareta) Pflanze zu finden. Diese extrem langsam wachsende (1 mm pro Jahr) Wüstenpflanze ähnelt in ihrem Erscheinungsbild Korallenriffen und wenn man ein Exemplar findet, das so groß ist wie z.B. ein Kopf kann man sich ausrechnen, wie alt diese Pflanze sein muss: Die ältesten Pflanzen dieser Art in den Anden sind einige Tausend Jahr alt.
Auf dem Rückweg nach San Pedro de Atacama hielten wir noch bei ein paar Flamingos und im Tal der Kakteen an, wo wir einen Spaziergang unternahmen.
Nach 12 Stunden (!) waren wir wieder zurück an unserer Unterkunft und Leandro ließ es sich nicht nehmen, für uns noch eine schmackhafte Disco zuzubereiten. Es war ein wirklich gelungener Tag mit den Jungs von The Wild Side Chile, die sich fantastische Mühe gegeben haben uns die Sehenswürdigkeiten rund um San Pedro de Atacama zu zeigen.
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