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Meine rote Knutschkugel

with 16 Kommentare

Für meine Reisen nach Island und Grönland brauchte ich ein Zelt.

Deshalb verbrachte ich die Frühjahrsmonate mit Testberichte lesen, Videos schauen und Foren durchforsten, um für mich ein geeignetes Zelt zu finden.

Eine eierlegende Wollmilchsau gibt es leider nicht, man muss immer einen Kompromiss zwischen Gewicht, Platzangebot und Aufstellgrundfläche eingehen.

Nach langem hin und her, die Entscheidung zwischen Tunnel- und Kuppelzelt fiel mir nicht leicht, entschied ich mich für ein Zelt von Hilleberg, und zwar für ein rotes Allak (rot kommt auf Fotos einfach besser). Viel Geduld und erstklassige Beratung leistete Andreas Laubner von Sport Aktiv Rodgau http://www.sportaktiv-shop.de

Nachfolgend kurz die harten Fakten:

Art Kuppelzelt (freistehend)
Personen 2
Gewicht 3,1 kg
Ein- Ausgänge 2
Apsiden 2
Höhe 105 cm
Länge 230 cm
Breite 280 cm (inkl. Apsiden)

Nach über 50 angenehmen Nächten im Allak, kann ich sagen, dass ich genau die richtige Entscheidung traf. Ich habe noch nie so beruhigt in einem Zelt geschlafen, egal ob es draußen stürmt oder 12 Stunden regnet. Das Zelt steht wie ein Bunker und alles bleibt trocken. Es ist innerhalb weniger Minuten, auch im Alleingang, aufgebaut und steht ohne Abspannen. Die zwei Ein- und Ausgänge habe ich mehr als schätzen gelernt: man muss nicht erst die Rucksäcke zur Seite räumen wenn man raus möchte bzw. kann man das Zelt von der sturmabgewandten Seite verlassen. Das Entkoppeln des Innenzeltes, und somit die Möglichkeit es separat (und trocken) zu verpacken, ist Gold wert. Die Belüftung ist großartig, egal ob Bodennebel oder Dauerregen im Innenzelt bleibt alles frei von Kondensationsfeuchte einzig an der Innenseite der Außenhaut kann sie sich bei Temperaturen um null Grad niederschlagen.
Es ist einfach herrlich im Zelt zu liegen (egal ob nun aufgrund anhaltenden Regenwetters, zum Einschlafen oder wenn man morgens wach wird) und aus den seitlichen Eingängen hinausschauen zu können und die Landschaft bewundern zu können.

Klar ist es nicht das leichteste 2-Personen-Zelt aber in der Praxis hat sich das Allak von Hilleberg derart bewehrt, dass ich über das Gewicht getrost hinwegsehen kann! Die zuvor beschriebenen Vorteile überwiegen einfach zu deutlich!

Campen im Schnee steht noch aus, aber das werde ich in den kommenden Wintermonaten nachholen.

Im kommenden Jahr werde ich sicherlich wieder viele Nächte in der Wildnis verbringen, wo genau das sein wird … lasst euch überraschen, die Ideen gehen mir bestimmt nicht aus … Bzw. bin ich für atemberaubende Campsite-Vorschläge von Nord nach Süd oder Ost nach West dankbar.

Dieser Erfahrungsbericht bzw. die Review schildert meine ersten Erfahrungen bzw. Eindrücke über ein paar Wochen Benutzungsdauer. Meine Gedanken über die Produktqualität bzw. Langlebigkeit von Outdoorprodukten habe ich diesem Artikel niedergeschrieben.

Wer in eher sommerlichen Regionen wandern möchte dem empfehle ich das Rogen von Hilleberg. Eine Review über das Rogen habe ich in diesem Artikel geschrieben. Für über 150 Nächte war es unser Zuhause im ersten Teil unserer Weltreise.

UPDATE JANUAR 2014

Mittlerweile habe ich auch das Schneecampen nachgeholt und ich muss sagen, dass sich auch hier das Allak wunderbar geschlagen hat. Einzig die Apsiden erweisen sich hier als etwas zu klein, da es schwer fällt sich der dicken Winterkleidung in der Apsis zu entledigen ohne das Schnee ins Zeltinnere geweht wird.

Verfolgen Thomas:

Die Natur hat mich schon immer interessiert. Unabhängig vom Alter verbrachte ich gerne Zeit draußen. Dies hat sich bis heute noch gesteigert denn ich übernachte gerne im Zelt in der Wildnis und versuche die Schönheit der Natur mit der Kamera einzufangen.

16 Responses

  1. Paul
    | Antworten

    Hallo Thomas,
    deine Worte zu dem Zelt untermauern genau das was mir seit Monaten im Kopf umher schwirrt. Auch ich bin noch auf der Suche nach einem Zelt und ich komme nicht an einem Allak vorbei. Ich denke, auch nachdem ich deine Bilder gesehen habe, das ich wohl auch bald Allak-Besitzer sein werde :)

    Einen frohen Abend.

    Lieben Gruß, Paul

    • Thomas
      | Antworten

      Hallo Paul,

      Du wirst die Entscheidung mit dem Allak nicht bereuen.
      Zur Ergänzung: seitdem wir durch Nordamerika reisen haben wir ein Nallo2GT, da wir im Rahmen unserer Weltreise ein „Zuhause“ brauchen. Aufgrund der unglaublichen Apsis ist das Nallo2GT hierfür besser geeignet als das Allak. Leider ist das Aufstellen nicht immer einfach, da das Zelt abgespannt werden muss. Bei felsigem Untergrund wird das tricky.

      Wenn Du Lust hast und ein paar Nächte im Allak verbracht hast, meld Dich doch wieder.

      Viele Grüße

      Thomas

    • Tobias
      | Antworten

      Hallo Thomas,

      danke für deinen Bericht zum Allak. Ich bin aktuell auch auf der Suche nach einem Zelt für meine Trekking Touren. Ich bin meist zu zweit sowohl in warmen als auch regnerischen und stürmischen Gebieten unterwegs. Da ist das Allak denke ich ein guter Kompromiss, trotz Gewicht und Preis.
      Hattest du bisher die Möglichkeit mit zwei Personen und zwei 60-70 Liter Rucksäcken das Allak zu testen? Lässt sich das alles in den Apsiden verstauen? Und dann am besten noch darin kochen wenn es dauerhaft regnet? Mir erscheinen die Absiden rein von den Maßen etwas klein, wobei es natürlich mehr auf die Neigung der Außenwände als auf die tatsächliche Fläche ankommt.

      Beste Grüße
      Tobias

      • Thomas
        | Antworten

        Hallo Tobias!

        Wir waren mit dem Allak und zwei 55 bzw. 65 Liter Rucksäcken unterwegs. Diese haben ohne weiteres in der Apsis Platz. Jeder kann dann auch noch auf seiner Seite ohne Probleme durch den Eingang/Ausgang schlüpfen.
        Fürs Kochen muss man beide Rucksäcke in einer Apsis lagern. Aber dann ist auch dies ohne Probleme möglich. Sitzen im geöffneten Innenzelt, der Kocher steht in der Apsis und der Regen prasselt aufs Außenzelt.

        Das Allak hat sich in Island bei schlechtem Wetter (klitschnasses Außenzelt separat verpackt vom Innenzelt & bei Sturm steht es wie eine Eins) bewährt und in Grönland war es bei sengender Hitze ein willkommener Rückzugsort vor Milliarden an Mücken.

        Viele Grüße

        Thomas

        P.S.: Wo soll es denn hingehen? Vielleicht war ich bereits dort und kann Dir ein paar Tipps geben!? Wenn Du magst klick dich mal durch: https://www.thomasguthmann.de/tag/trekking/

  2. Tobias
    | Antworten

    Super danke für deine Meinung Thomas! Dann werde ich mir das Allak demnächst wohl zulegen und auf den nächsten Touren testen. Ich bin gerade bei der Planung von einer Tour in Lappland und den Lofoten. Details gibt es jedoch bisher noch keine.

    Viele Grüße
    Tobias

    • Thomas
      | Antworten

      Hört sich gut an Tobias! Vor allem das mit den Lofoten, dort waren wir bisher noch nicht.

      Viel Spaß beim Planen

      Thomas

  3. Adrian
    | Antworten

    Hey Thomas,
    ich finde deine rote Knutschkugel echt einen guten Tipp! Überlege immer mehr mir ein Allak zuzulegen. Ich will jedoch dieses Jahr erst einmal Deutschland und unseren Nachbarn Österreich erkunden. Ich denke, da bin ich mit dem Allak gut ausgerüstet!
    Ps.: Die Planungen laufen! :)

    LG Adrian

    • Thomas
      | Antworten

      Hey Adrian,

      mit dem Allak bist Du in jedem Fall gut ausgerüstet!
      Allerdings frage ich mich, ob sich das Allak nicht etwas langweilen wird, denn abseits von Zeltplätzen wirst Du in Deutschland/Österreich kaum übernachten können und das Allak fühlt sich doch soooo wohl in der Wildnis ;-) :-D

      Viel Spaß beim Planen und hab eine schöne Zeit

      Thomas

  4. Lisa
    | Antworten

    Hallo Thomas, echt tolle Fotos. Würde dich gerne etwas zu Allak fragen, ich liebe mein grünes Hexenhaus auch sehr. Habe aber nach Scottland und Island im Sturm und Regen an der Haube Scheuerspuren von den Stangen und Klipsen. Hast du das auch? Danke Lisa

    • Thomas
      | Antworten

      Hallo Lisa!

      Freut mich, dass Dir die Fotos gefallen.
      Zum Allak: nein, wir haben keine Scheuerspuren an der Haube.

      Gruß

      Thomas

  5. Oliver
    | Antworten

    Hallo Thomas, danke für deinen sehr interessanten Bericht!
    Was ist dein Eindruck bezüglich Packmaß? Im Originalsack scheint ja noch üppig Platz zu sein. Sind im Zelt Teile verbaut die komprimieren verhindern?
    Danke und lg Oliver.

    • Thomas
      | Antworten

      Hallo Oliver,

      Am Zelt sind keine Teile verbaut, die ein Komprimieren verhindern würden.
      Wir verpacken Gestänge getrennt vom Innen/Außenzelt, so dass wir Innen/Außenzelt relativ klein/komprimiert bekommen.

      Viele Grüße

      Thomas

  6. Kai
    | Antworten

    Hallo Thomas,

    wollte mal frage wie groß du bist. Habe mir gerade ein Allak zugelegt und bin nun nicht ganz sicher ob es nicht doch ein wenig zu klein für mich ist. Bin 1,86 uns stoße wenn ich auch der Isomatte (Exped Synma UL Winter) liege mit den Füßen und dem Kopf ans Innenzelt. Bin zwar mit dem Schlafsack noch im schwarzen Bereich, da der Boden ja doch recht hochgezogen ist, nur kommt mir der ABstand zwischen Innen und Aussemzelt recht gering vor.

    Hattest du hier Probleme mit Kondenswasser ?

    Danke und Lg Kai

    • Thomas
      | Antworten

      Moin Kai!

      Ich bin 15 cm kleiner als Du und habe somit keine Probleme.

      Kondenswasser hatten wir bisher nur auf der Innenseite der Außenhaut im Bereich der Apsis wenn feuchtes/kaltes Wetter herrschte.

      Viele Grüße

      Thomas

  7. Kai
    | Antworten

    Hallo Oliver,

    ich hätte da eine Frage bezüglich des Allaks. Ich bin 186cm große und stoße wenn ich auf meiner Isomatte liege mit dem Schlafsack mit den Füßen und den Kofp an das Innenzelt. Bei den Füßen ist der Schlafsack zwar noch am hochgezogenen Fußboden dran aber bei Kopf bin ich schon am „gelben“ Stoff. Hattest du hier Probleme mit dem Kondenswasser ? Denn der Abstand zwischen Aussen- und Innenzelt kommt mir doch ein wenig knapp vor.
    Isomatte ist die Exped Synmat UL WInter.

    Viele Grüße
    Kai

  8. Hauke
    | Antworten

    Hallo Thomas,
    Ich habe mir letzten Sommer das Allak zugelegt, da mich die zahlreichen sehr positiven Testberichte einfach überzeugt hatten. Als ich dann kurz darauf mit dem Fahrrad in Dänemark unterwegs war, konnte das Zelt beweisen, was es drauf hat. Leider wurde ich sehr enttäuscht, da es einfach nicht dicht ist. Es regnete nicht einmal besonders stark, nur halt die ganze Nacht lang und schon nach etwa einer Stunde, vielleicht war es sogar noch weniger, begannen sich die ersten tropfen von innen am Außenzelt zu bilden. Letzten Endes lief das Wasser bei jeder Bewegung des Zeltes nur so am Außenzelt runter. Da ich mit Zelten überhaupt keine Erfahrung habe, war ich mir unsicher, ob es nicht so gedacht ist, dass das Wasser auch innen am Außenzelt runterläuft. Leider blieb es nicht nur dabei, denn es fielen auch einige Tropfen aufs Innenzelt. Und wenn ich mit dem Innenzelt gegen das Außenzelt kam, wurde dieses sowieso nass.
    Nun ist mir die Frage, ob ich irgendwas nicht beachtet habe, mir irgendein grundlegendes Wissen über Zelte fehlt oder hier einfach eine Imprägnierung vergessen wurde. Kannst du mir da helfen?

    Liebe Grüße, Hauke

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