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Auf dem Weg in die Antarktis – Vögel an unserer Seite

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19 Tage waren wir mit der MS Sea Spirit unterwegs in die Antarktis. 19 spannende, erlebnisreiche und in jeder Hinsicht einfach einzigartige und unvergeßliche Tage. Wir starteten von Ushuaia aus und schipperten an Board der MS Sea Spirit zu den Falklandinseln und nach Südgeorgien LINK, bevor es weiter ging zum antarktischen Kontinent LINK. In dieser Zeit hatten wir stete Begleiter, die in luftiger Höhe über uns segelten oder die geschickt dicht über die Oberfläche des aufgewühlten Meeres manövrierten. Auf den Inseln sahen wir sie sitzen und im ewigen Eis über den Schnee gleiten. Die Rede ist von Vögeln.

Viele unterschiedliche Arten bekamen wir auf unserer Reise zu Gesicht – von dem kleinen Falkland Zaunkönig bis hin zu den großen Albatrossen mit Flügelspannweiten von über 3,50 Metern. Daher möchten wir diesen Artikel unserer Antarktis-Reihe diesen Akrobaten der Lüfte widmen. Pinguine bleiben dabei jedoch außen vor, da diese bereits in einem separaten Artikel vorgestellt wurden. Solltest Du diesen oder einen anderen Bericht unserer Antarktis-Reihe verpasst haben, findest hier noch einmal ein Inhaltsverzeichniss über alle bisher erschienen Geschichten. Doch nun wollen wir uns endlich den Stars von diesem Bericht widmen, den Vögeln, die wir auf unserer Fahrt zur antarktischen Halbinsel entdeckten.

Ach, eine letzte Anmerkung muss ich noch geben, bevor es aber wirklich los geht: natürlich stellt dieser Bericht keine komplette, vollständige Artenliste der Region dar! Dazu waren wir viel zu kurz unterwegs bzw. viel zu überwältigt von all den verschiedenen Eindrücken. Vielmehr handelt es sich um einen (kleinen) Überblick über die Vögel, welche wir entdecken und auch fotografieren konnten. Und vor allem letzteres ist bei starkem Seegang wahrlich kein Kinderspiel.

Da wir uns in völlig verschiedenen Habitaten bewegten – vom offenem Meer bis zu kleinen Seen, von grünen Wiesen bis hin zum ewigen Eis – hatten wir natürlich die Möglichkeit eine Vielzahl an unterschiedlichen Vögeln zu beobachten. Vor allem die nur wenig besiedelten Inseln der Falklands oder Südgeorgien sind ein wahres Paradis für Ornithologen und Vogelfreunde.

Albatrosse

Die Familie der Albatrosse (Diomedeidae) umfasst 21 Arten. Albatrosse zählen nicht nur zu den schwersten, flugfähigen Vögeln, sie übertreffen mit Flügelspannweiten von bis zu 3,50 Meter auch jede andere Vogelart. Albatrosse können lange Strecken im Segelflug zurücklegen und selbst bei Sturm noch perfekt manövrieren. Doch wegen der großen Flügel und den schweren Körpern fällt ihnen das aktive Fliegen und das Starten bzw. Landen eher schwer. Deshalb findet man die Vögel vornehmlich auf hoher See und das Festland suchen sie nur während der Brutsaison auf.

Auch wir sahen verschiedenste Albatrosse auf hoher See und je aufgewühlter das Meer wurde, desto eleganter und schneller manövrierten sie gekonnt über die raue See. Leider war dies dem Fotografieren nicht gerade zuträglich, sodass wir die meisten Albatrosse zwar beobachten aber nicht ablichten konnten.

Schwarzbrauenalbatros

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Wissenschaftlicher Name: Thalassarche melanophris
Englischer Name: Black-browed Albatross
Größe: bis zu 83 cm
Flügelspannweite: bis zu 245 cm

Die Schwarzbrauenalbatrosse konnten wir nicht nur auf hoher See beobachten, sondern wir hatten das Glück eine große Brutkolonie der Vögel auf den Falklandinseln besuchen zu können. So grazil sie in der Luft segelten, so tolpatschig wirkten sie hingegen beim Landen. Doch waren die riesigen Flügel erst einmal verstaut und der Partner liebevoll begrüßt, thronten sie wieder majestätisch auf ihren Nestburgen.

Sturmvögel

Zu der Familie der Sturmvögel (Procellariidae) zählen 79 Arten von Hochseevögeln, die über alle Ozeane verbreitet sind. Man findet sie vom hohen Norden (Eissturmvogel) bis hinunter in die Antarktis (Schneesturmvogel).

Ihren Namen haben die Vögel zurecht, denn die guten Flieger können auch bei stürmischer See noch perfekt fliegen. Kein Wunder das sie, ähnlich den Albatrossen, die meiste Zeit auf See verbringen und nur zum Brüten an Land kommen.

Riesensturmvogel

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Wissenschaftlicher Name: Macronectes giganteus
Englischer Name: Southern Giant Petrel
Größe: bis zu 92 cm
Flügelspannweite: bis zu 200 cm

Die Riesensturmvögel waren unsere steten Begleiter auf See. Immer umkreisten sie das Schiff, wohl in der Hoffnung auf eine schnelle Mahlzeit, da die Vögel vornehmlich Assfresser sind. Der englische Name deutet an, dass es auch einen Northern Giant Petrel geben muss. Auf deutsch heißen diese Vögel Hall-Sturmvögel (Macronectes halli). Er wird zwar auch nördlicher Riesensturmvogel genannt, doch ist dieser Name irreführend: sowohl der nördliche als auch der südliche Riesensturmvogel kommen in den antarktischen Gewässern vor.

Blausturmvogel

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Wissenschaftlicher Name: Halobaena caerulea
Englischer Name: Blue Petrel
Größe: bis zu 32 cm
Flügelspannweite: bis zu 71 cm

Auch die Blausturmvögel trafen wir regelmäßig auf hoher See an. Markantes Erkennungsmerkmal für diesen Vogel ist das schwarze „M“ (oder „W“, je nachdem wie man es betrachten möchte), welches sich über die Rückseite beider Flügel erstreckt.

Schneesturmvogel

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Wissenschaftlicher Name: Pagodroma nivea
Englischer Name: Snow Petrel
Größe: bis zu 41 cm
Flügelspannweite: bis zu 79 cm

Dieser weiße, kleine Vogel mit seinem auffälligen schwarzen Schnabel und den schwarzen Knopfaugen besuchte unser Schiff, als wir in den Drygalski Fjord auf Südgeorgien fuhren. Nicht verwunderlich, liebt es der Vogel doch eher kalt und ist daher nur selten jenseits der Packeisgrenze zu finden.

Kapsturmvogel

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Wissenschaftlicher Name: Daption capense
Englischer Name: Cape Petrel
Größe: bis zu 39 cm
Flügelspannweite: bis zu 86 cm

Den Kapsturmvogel findet man zahlreich im südlichen Ozean, wird seine Population doch auf 2 Millionen Tiere geschätzt. Man erkennt den Vogel leicht an seiner Färbung: dem schwarzen Kopf und Hals mit dem weißen Bauch und Brust. Da die Vögel neben Krill auch Aas fressen, folgen sie gerne den Schiffen auf der Suche nach Abfällen.

Buntfuß-Sturmschwalbe

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Wissenschaftlicher Name: Oceanites oceanicus
Englischer Name: Wilson’s Storm Petrel
Größe: bis zu 19 cm
Flügelspannweite: bis zu 41 cm

Dieser kleine Vogel hat es uns wirklich nicht leicht gemacht. Zwar ist es einer der häufigsten Seevögel, doch Dank seiner Größe von nur 19 Zentimetern und den schnellen Flugmanövern ist er nicht gerade leicht zu fotografieren. Vor allem dann, wenn man in einem schwankenden Zodiac sitzt. Einer aus unserem Expeditionsteam von der MS Sea Spirit nannte diesen Vogel immer „the butterfly of the antarctic“ also der Schmetterling der Antarktis. Nachdem wir unzählige unscharfe Bilder dieses rasanten Fliegers löschen durften, können wir diesem Namen nur zustimmen.

Komorane

Mit der Familie der Komorane (Phalacrocoracidae) betrachten wir unsere erste Vogelfamilie, die nicht zu den Hochseevögeln gehört. Dennoch handelt es sich bei den Komoranen natürlich um Wasservögel. Komorane kommen weltweit vor und, je nach Quelle, unterscheidet man 26 bis 43 Arten. Im Deutschen bezeichnet man Komorane mit Schopf als „Scharben“ und ohne Schopf als „Komoran“.

Die mittelgroßen bis großen Wasservögel sind meist flugfähig. Auf Galapagos gibt es jedoch auch eine flugunfähige Art, die dadurch besonders groß und schwer werden konnte. Stolze 4 kg kann diese auf die Waage bringen.

Komorane gibt es in zwei Farbvarianten, wobei die einfarbig dunklen eher auf der nördlichen, die schwarz-weißen eher auf der südlichen Hemisphäre vorkommen. Genau wie bei den Pinguinen dient diese Färbung dem Schutz von Frassfeinden, die im Wasser unter- und oberhalb von den Tieren lauern können.

Komorane haben wir auf unserer Tour immer in Küstennähe zu Gesicht bekommen. Auf Felsen sitzend trockneten sie ihr Gefieder oder schwammen auf der Suche nach Fisch blitzschnell durch das Wasser.

Olivenscharbe

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Wissenschaftlicher Name: Phalacrocorax brasilianus
Englischer Name: Rock Cormorant
Größe: bis zu 73 cm
Flügelspannweite: bis zu 101

Blauaugenscharbe

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Wissenschaftlicher Name: Phalacrocorax atriceps
Englischer Name: Imperial or Blue-eyed  Cormorant
Größe: bis zu 79 cm
Flügelspannweite: bis zu 112 cm

Die Blauaugenscharbe kommt hauptsächlich in den sub-antarktischen Gebieten, der antarktischen Halbinsel und im Süden Südamerikas vor. Auffällig ist vor allem die blaue Haut um seine Augen, die auch namensgebend war.

Antarktischer Kormoran

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Wissenschaftlicher Name: Phalacrocorax (atriceps) bransfieldensis
Englischer Name: Antartic Cormorant
Größe: bis zu 79 cm
Flügelspannweite: bis zu 112 cm

Die Taxonomie der Komorane ist sehr komplex und noch nicht völlig aufgeschlüsselt. Daher zählt z.B. der Antarktische Komoran ebenfalls zur Gruppe der Blauaugenkomorane. Wieder ein gutes Beispiel dafür, dass wir zwar zum Mond fliegen können aber unseren eigenen Planeten noch immer nicht vollständig verstehen.

Entenvögel

Die Familie der Entenvögel (Anatidae) benötigt eigentlich wohl keine weitere Einleitung. Die 150 Arten umfassende Familie kommt weltweit vor und so gut wie jeder von uns wird schon einmal mit ihr in Kontakt gekommen sein: sei es beim Füttern von Enten an einem Teich, beim Beobachten der majestätisch wirkenden Schwäne oder als knuspriger Festtagsbraten zu Weihnachten. Entenvögel kommen auf sechs von sieben Kontinenten vor, nur auf Antarktika fehlen sie. Doch auf den Falklandinseln und Südgeorgien konnten wir Entenvögel entdecken.

Falkland-Dampfschiffente

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Wissenschaftlicher Name: Tachyeres brachypterus
Englischer Name: Falkland Steamerduck
Größe: bis zu 74 cm
Flügelspannweite: k.A.

Die Falkland-Dampfschiffarten sahen wir, wie der Name schon vermuten lässt, am Strand auf Caracas Island auf den Falklandinseln. Bis auf die Langflügel-Dampfschiffente sind alle anderen drei Dampfschiffentenarten flugunfähig. Und auch die Langflügel-Dampfschiffente fliegt nur selten. Wer sich über den komischen Namen dieser Entenfamilie wundert dem sei gesagt: der Name Dampfschiffenten kommt daher, dass die Enten ihre Flügel abwechselnd zur Hilfe nehmen, ähnlich dem Paddel eines Kajaks, um schnell flüchten zu können. Dabei wirbelt sie viel Wasser auf, ähnlich einem Raddampfer. Daher der Name.

Tanggans

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Wissenschaftlicher Name: Chloephaga hybrida
Englischer Name: Kelp Goose
Größe: bis zu 65 cm
Flügelspannweite: bis zu 140 cm

Tanggänse, auch Kelpgänse, kommen in Feuerland und auf den Falklandinseln vor. Man kann die Tiere gut anhand ihres Geschlechtsdimorphismuses erkennen: während das Weibchen braun ist und weiße Linien auf der Brust besitzt, ist das Männchen vollständig weiß. Beide besitzen leuchtend gelbe Beine.

Während unseres Aufenthaltes in Feuerland und auf den Falklandinseln konnten wir diese Vögel zahlreich bewundern. Besonders schön: sie hatten gerade Junge, die als kleine Flaumkugeln hinter der Mutter watschelten. Typisch für die Dunenküken der Gattung der Spiegelgänse (Chloephaga) ist das zweifarbige Daunenkleid: sie beisitzen eine weiße Grundfärbung mit dunkler Färbung von Kopfplatte, Halssaum, Rücken und den Seiten.

Magellangans

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Wissenschaftlicher Name: Chloephaga picta
Englischer Name: Upland Goose
Größe: bis zu 65 cm
Flügelspannweite: k.A.

Ebenso wie die Tanggans weist auch die Magellangans einen starken Geschlechtsdimorphismus auf. Das Männchnen ist jedoch nicht rein weiß, sondern besitzt eine schwarze Musterung. Das Weibchen dagegen ist braun. Auch die Füße unterscheiden sich: während das Weibchen gelbe Füße hat, sind die Füße des Männchens schwarz.

Auch in Deutschland kann man die Tiere entdecken, denn während sie im Süden Südamerikas brüten, fliegen sie im Winter von der südlichen Hemisphäre nach Norden.

Südgeorgien-Spitzschwanzente

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Wissenschaftlicher Name: Anas georgica georgica
Englischer Name: Yellow-billed Pintail
Größe: k.A.
Flügelspannweite: k.A.

Das Pärchen der Südgeorgien-Spitzschwanzente haben wir in Grytviken LINK, dem geschichtsträchtigen Ort in Südgeorgien schlechthin, friedlich in einer Bucht schwimmen sehen. Schätzungen gehen davon aus, dass es von dieser Unterart der Spitzschwanzenten nur noch 1000 – 1500 Paare gibt. Schuld des geringen Bestandes auf Südgeorgien sind wahrscheinlich die von Menschen eingeschleppten Ratten. Eine andere Unterart, die nördliche Spitzschwanzente (Anas Georgia niceforoi) gilt sogar seit 1956 als ausgestorben!

Neuweltgeier

Die Familie der Neuweltgeier (Cathartidae) umfasst gerade einmal sieben Arten die, wie der Name schon sagt, nur in der Neuen Welt, also Nord- und Südamerika, vorkommen. Jeder wird mindestens einen Neuweltgeier kennen, denn der bekannteste Vertreter der Familie ist der Andenkondor (Vultur gryphus), den wir bereits im Tierra Del Fuego Nationalpark auf Feuerland sehen durften. Neben den Albatrossen erreichen die Neuweltgeier ähnlich imposante Flügelspannweiten.

Truthahngeier

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Wissenschaftlicher Name: Cathartes aura
Englischer Name: Turkey Vulture
Größe: bis zu 76 cm
Flügelspannweite: bis zu 200 cm

Der weit verbreitete schwarze Vogel mit dem hochroten Kopf fällt überall schnell auf. Hoch über uns segelte er durch die Lüfte oder versuchte Artgenossen ein Stück Aas abzujagen. Die Geier haben einen äußerst guten Geruchssinn. Mehrere Tage altes Aas wird nicht mehr gefressen.

Falkenartige

Die Familie der Falkenartigen (Falconidae) umfaßt 67 Arten. Bekannte Vertreter der Familie aus Deutschland sind z.B. der Turmfalke (Falco tinnunculus). Falkenartige kommen fast weltweit vor. Nur in der Antarktis fehlen sie. Wir konnten sie daher auf den Falklandinseln bei beeindruckenden Flugmanövern in starkem Wind beobachten.

Falklandkarakara

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Wissenschaftlicher Name: Phalcoboenus australis
Englischer Name: Striated Caracara or Johnny Rook
Größe: bis zu 63 cm
Flügelspannweite: bis zu 42 cm

Der Falklandkarakara gehört mit zu den seltensten Raubvögeln der Welt, kommen sie doch nur an den Küsten der Falklandinseln und einiger vorgelagerten Inseln Feuerlands vor. Sein englischer Name „Johnny Rock“ kommt daher, dass die Vögle, ähnlich den Keas auf Neuseeland, als kleine „Troublemaker“ gelten. Vor ihrer Neugierde ist nichts sicher, nicht mal ein Zelt, wie dieses National Geographics Video sehr schön verdeutlicht.

Austernfischer

Die Familie der Austernfischer (Haematopodidae) besteht nur aus einer Gattung, nämlich der Austernfischer (Haematopus), die wiederum 12 Arten beinhaltet. Austernfischer sind weltweit an den Küsten verbreitet und jeder wird schon einmal einen Austernfischer mit seinem langen Schnabel am Strand nach Nahrung suchen sehen. Diese besteht übrigens nicht aus Austern.

Feuerland-Austernfischer

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Wissenschaftlicher Name: Haematopus leucopodus
Englischer Name: Magellanic Oystercatcher
Größe: bis zu 46 cm
Flügelspannweite: bis zu 27 cm

Auffällig für diesen Strandbewohner ist das schwarz-weiße Erscheinungsbild, der rote Schnabel und den leuchtend gelben Augenring. Beide Austernfischerarten, die wir zu Gesicht bekamen, sahen wir am Strand von Carcas Island, Falkland.

Südamerikanische Austernfischer

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Wissenschaftlicher Name: Haematopus ater
Englischer Name: Blackish Oystercatcher
Größe: bis zu 46 cm
Flügelspannweite: bis zu 28 cm

Wie der Name schon verrät: dieser Austernfischer erscheint völlig schwarz, wenn auch seine Flügel und der Rücken eher dunkelbraun sind. Wie auch schon der Feuerland-Austernfischer, besitzt auch der südamerikanische Austernfischer einen roten Schnabel. Der Augenring dieser Art ist rot und das Auge dagegen leuchtend orange-gelb. Sieht ein bißchen spooky aus, oder?

Seidenschnäbel

Die Familie der Seidenschnäbel (Chionididae) besteht aus nur einer Gattung, der Seidenschnäbel (Chionis), die wiederum aus nur zwei Arten besteht. Die Gattung der Seidenschnäbel kommt nur in der Antarktis und der Subantarktis vor.

Weißgesicht-Scheidenschnabel

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Wissenschaftlicher Name: Chionis alba
Englischer Name: Snowy Sheathbil
Größe: bis zu 41 cm
Flügelspannweite: bis zu 84 cm

Der Weißgesicht-Scheidenschnabel ist der einzige Vogel des antarktischen Lebensraums, der ausschließlich an Land lebt. Sie sind Kleptoparasiten, d.h., sie Stehlen die Nahrung anderer Seevögel. Des Weiteren fressen sie Aas oder gelegentlich auch Pinguin-Eier oder -Küken.

Möwen

Die Familie der Möwen (Laridae) ist weltweit weit verbreitet. Die Taxonomie der Möwen ist recht verwirrend, da es durch die weite Verbreitung oft zu Vermischungen kommt. Jeder wird schon einmal in Kontakt mit einem Vertreter dieser Familie gekommen sein, spätestens dann, wenn man versucht seine frisch erworbene Portion Fish`n`Chips gegen die gefräßigen Räuber zu verteidigen.

Dominikanermöwe

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Wissenschaftlicher Name: Larus dominicanus
Englischer Name: Kelp Gull
Größe: bis zu 65 cm
Flügelspannweite: bis zu 142 cm

Die Dominikanermöwe gehört zu den größten Möwenarten. Sie ist die einzige Möwenart, die auch auf der antarktischen Halbinsel brütet. Doch man kann sie fast überall finden, von Südamerika über Südafrika bis Neuseeland. Vielleicht wird dem Einen oder Anderen solche eine Möwenarten, mit einem charakteristisch roten Fleck an der Schnabelunterseite, noch aus dem Biologieunterricht bekannt vorkommen, wenn man über Verhaltensforschung sprach. Küken picken gegen den roten Fleck und werden gefüttert. Der Entdecker dieses Verhaltensmechanismus, Nikolas Tinbergen, erhielt dafür 1973 den Nobelpreis.

Seeschwalben

Die 45 Arten umfassende Familie der Seeschwalben (Sternidae) wird von einigen auch zu den Möwen gezählt, doch es gibt einige Unterschiede: die Seeschwalben sind zierlicher und im Gegensatz zu den Möwen Zugvögel. So überwintern diese Vögel in den Tropen oder gar in der Antarktis, wie es z.B. die Küstenseeschwalbe (Sterna paradisaea) macht.

Antipodenseeschwalbe

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Wissenschaftlicher Name: Sterna vittata
Englischer Name: Antarctic Tern
Größe: bis zu 40 cm
Flügelspannweite: bis zu 79 cm

Die Antipodenseeschwalbe wird auch Gabelschwanz-Seeschwalbe oder Antarktische Seeschwalbe genannt und kommt rund um die Antarktis vor. Da viele Seeschwalben auf den ersten Blick recht ähnlich wirken – schlanker Körper, gegabelter Schwanz, weißer Körper mit schwarzer Haube – ist eine Unterscheidung nicht sehr einfach (wenigstens für uns als nicht Ornithologen). Leicht kann die Antipodenseeschwalbe z.B. mit der Falklandseeschwalbe (Sterna hirundinacea) verwechselt werden. Da wir die Vögel jedoch auf Südgeorgien abgelichtet haben, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um die Antipodenseeschwalbe handelt.

Raubmöwen

Die Familie der Raubmöwen (Stercorariidae) umfaßt 7 Arten und wird, wie auch schon die Seeschwalben, von manchen zu den Möwen gezählt. Im englischen heißen die kleinen Raubmöwenarten „Jaegers“ und die großen Raubmöwen „Skuas“. Das Wort Skua ist dem Färöischen entlehnt, wo die Große Raubmöwe (Stercorarius skua) „skúgvur“ genannt wird.

Antarktikskua

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Wissenschaftlicher Name: Stercorarius maccormicki
Englischer Name: South Polar Skua
Größe: bis zu 58 cm
Flügelspannweite: k.A.

Der Name Antarktikskua oder auch Südpolarskua ist etwas verwirrend, vermutet man doch, dass dieser Vogel doch nur in der Antarktis vorkommt. Vielmehr aber verbringt er den größten Teil seiner Zeit in der arktischen Tundra und fliegt im Dezember zu Brutsaison nach Süden, bis hinunter an die antarktische Küsten. Fünf Monate benötigen die Vögel für den Zug und legen dabei fast 15000 km zurück. Wahnsinn, oder? Hier ist er der Schrecken der Pinguine: während ein Vogel die Pinguine ablenkt, klaut sich ein anderer Vogel das unbewachte Ei. Danach wird die Beute brüderlich geteilt. Das diese Taktik erfolgreich ist konnten wir selbst beobachten und überall lagen ausgefressene Eischalen im Schnee.

Zaunkönige

Die 80 Arten umfassende Familie der Zaunkönige (Troglodytidae) gehört zu der Unterordnung der Singvögel (Passeri). Viele durften sich bestimmt schon am schönen Gesang unseres in Deutschland heimischen Vogels, dem Zaunkönig (Troglodytes troglodytes), erfreuen. Doch wusstest ihr, dass in Europa nur eine einzige Art dieser Familie vorkommt und alle anderen Arten in der Neuen Welt beheimatet sind? Wenn ihr also das nächste Mal einen Zaunkönig seht könnt ihr euch sicher sein: es ist der Zaunkönig (Troglodytes troglodytes).

Falklandzaunkönig

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Wissenschaftlicher Name: Troglodytes cobbi
Englischer Name: Cobb’s wren
Größe: bis zu 13,5 cm
Flügelspannweite: k.A.

Der Falklandzaunkönig kommt nur auf den Falklandinseln vor. Im englischen wurde er nach Arthur Cobb benannt, einem Autor von den Falklandinseln. Durch eingeschleppte Ratten ist die Population des Falklandzaunkönigs stark zurück gegangen. 1998 gab es nur noch 4000 – 8000 Brutpaare auf einer einzigen rattenfreien Insel. Da wir den kleinen Gesellen jedoch zu Gesicht bekamen, hoffen wir, dass sich die Population vielleicht etwas erholt hat.

Verfolgen Manuela:

Bereits seit früher Kindheit interessieren mich Reise- und Naturdokumentationen. Ich mag es die Welt zu entdecken, in ferne Länder zu reisen und in unsere Natur mit all meinen Sinnen einzutauchen.

2 Responses

  1. Janine
    | Antworten

    Hello Manu and Thomas, I loved reading this blog about the birds we saw in Antartica – your photos are wonderful! Hope you are both enjoying your travels. Take care, Janine

  2. Manu
    | Antworten

    Hey Janine,

    nice to hear from you! I am glad, that you enjoy reading our blog – especially about our Antarctica trip together. We really miss this time with all the nice people and this absolute amazing wildlife in this unbelievable landscape! We wish you all the best. Stay save and maybe we meet somewhere again -who knows :-)

    Manu

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