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Länderfazit Alaska

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Karte Alaska Südinsel ReiserouteAlaska – the Last Frontier. Das große, weite Land voller wilder Tiere und unberührter Natur. Ein Ort für Einsiedler, Naturburschen und Abenteurer. Schnee, Bären, tiefe Minusgrade, Schlittenhunde. So oder so ähnlich stellt man sich Alaska vielleicht vor. Doch ganz so „wild“ geht es hier dann doch nicht mehr zu … oder nicht überall.

Auch in Alaska hat der Tourismus Einzug gehalten und vor allem zwischen Fairbanks, Anchorage, Seward und Valdez sieht man mehr Camper als Autos auf der Straße. Kreuzfahrtschiffe spucken Hunderte von Reisende aus, die mit Bussen zu den nahen Sehenswürdigkeiten gebracht werden.

Doch natürlich ist es nicht überall überlaufen. Man kann sie hier noch immer finden, die wilde, ungeschliffene Wildnis. Wer Natur und Tiere mag, der wird Alaska lieben. Wir jedenfalls haben uns im rauen Norden wohl gefühlt. Haben so viele Tiere gesehen wie selten. Sahen hohe Berge, dichte Wälder, endlose Ebenen. Hatten aber viele sehr ungemütliche Regentage.

In diesem Artikel wollen wir unser Erlebnis Alaska zusammenfassen, denn dieser Bundestaat ist nicht vergleichbar mit den „Lower 48“, wie hier der Rest der USA genannt wird und verdient somit unserer Meinung nach ein eigenes Länderfazit. Nicht zuletzt hat unser Blog deswegen auch eine eigene Kategorie Alaska.

Im August machten wir uns auf Alaska knapp einen Monat lang mit dem eigenen Auto zu entdecken. Dabei legten wir 3620 km mit unserem Auto zurück. Da wir nur begrenzt Zeit für diesen großen Bundesstaat hatten und bereits der Herbst mit viel Regen Einzug hielt, kam der Punkt „Wandern“ leider kürzer als erwartet.

So kamen wir gerade einmal auf 41 zurückgelegte Wanderkilometer, da wir ansonsten nur kleinere Tagestouren unternahmen (Wanderkilometer zählen nämlich erst ab einer Tagesetappe von mind. 8 km).

Info-Box
Einwohner pro km²: 0,4 (zum Vergleich Deutschland: 226)
Währungsvergleich: 1 Amerikanischer Dollar (USD) = 0,90 €
Zeitverschiebung: GMT -9 Stunden für Alaska und GMT -10 Stunden für die Aleuten. In ganz Alaska gibt es die Sommerzeit.
Monat in dem wir dort waren: August
Wetter/Klima: In Alaska lassen sich verschiedene Klimazonen finden, die das Wetter der einzelnen Regionen bestimmen: der Norden mit subpolarem Klima (lange, kalte Winter und kurze, warme Sommer), maritimes Wetter im süd-östlichen Bereich (niederschlagsreich mit mildem Sommer und Winter), extreme Temperaturschwankungen in Zentral-Alaska (größte bisher gemessene Temperaturdifferenz zwischen Sommer und Winter beträgt 100 Grad!) und schnell umschlagendes Wetter an der Westküste (Durchschnittstemperatur: -15 Grad im Januar und 11 Grad im Juli).
Adapterstecker: Typ A/B mit 120 V und 60 Hz (zum Vergleich Deutschland: Typ F mit 230 V und 50 Hz)
VISA: Als deutscher Staatsbürger ist eine Einreise ohne Visum von bis zu 90 Tagen möglich. Zuvor muß allerdings eine elektronische Einreiseerlaubnis ESTA https://esta.cbp.dhs.gov/esta/ beantragt werden. Diese wird in der Regel innerhalb weniger Tage genehmigt.

Das Auto ist der beste Weg, um in Alaska unterwegs zu sein. Naja fast der beste, denn viele Orte sind nur mit dem Flugzeug zu erreichen. Doch diese Art der Fortbewegung ist teuer und, jedenfalls für Touristen, doch eher unüblich. Auch Leute, die per Anhalter fahren, findet man ab und an. Doch sollte man gerade hier das alaskische Wetter gut berücksichtigen!

Zwar gibt es zwischen größeren Städten auch Busverbindungen, doch ist das Busnetz nicht sehr gut ausgebaut. Die üblichen Greyhounds sucht man vergeblich. Dafür gibt es mehrere kleine Busunternehmen. Eine Zusammenfassung der operierenden Bus findest Du hier.

Alternativ entscheiden sich viele für den Zug. Vor allem die Strecke zwischen Fairbanks und Seward ist sehr beliebt, fährt man doch durch wunderschöne Landschaften, wie z.B. am Denali Nationalpark entlang oder über die Kenai Halbinsel. Mit etwas Glück kann man dabei sogar den Mount McKinley / Denali sehen! Doch dieses Erlebnis hat seinen Preis, so kostet eine einfache Fahrt von Anchorage nach Fairbanks in der Holzklasse im August stolze 233 Dollar.

Somit ist und bleibt das eigene Auto die beste Alternative. Vor allem da die Tankkosten relativ günstig ausfallen. Benzin kostet zwischen 3.30 – 3.65 $ pro Gallone (Stand 08/2015). Das macht nur circa 0,90 € pro Liter. Diesel ist meist etwas billiger aber nicht viel.

Das Leitungswasser haben wir problemlos trinken können. Nur hatten wir es hier um einiges schwerer an selbiges zu kommen als in Kanada. Konnte man in Kanada noch problemlos literweise Leitungswasser an den Tankstellen bekommen, wurden wir in Alaska auf Sodaautomaten oder bezahlte Trinkwasserbrunnen verwiesen.

Auf Campingplätzen gibt es oft Pumpen zum Wasserzapfen. Doch hängen hier Hinweisschilder, dass man das Wasser vor dem Verzehr kochen sollte. Des Weiteren hatte das gezapfte Wasser so manches Mal eine ziemlich braune Farbe, so dass wir davon absahen es zu trinken.

Allgemein sollte man, wenn man draußen unterwegs ist, bei allen Flüssen, Bächen und Seen das Wasser vor dem Verzehr behandeln – sei es chemisch, durch abkochen oder Filtern – da hier ein einzelliger Parasit namens Gardia weit verbreitet ist.

Und da wir gerade beim Thema Wandern und Zelten sind: Alaska ist ein wildes Land. Es gibt hier viel unberührte Natur. Dadurch bedingt kann einem also auch das eine oder andere wilde Tier begegnen. Wir haben hier jedenfalls so viele Bären, Elche und Caribous gesehen wie sonst nirgends. Nichtsdestotrotz sollte man aber nicht in Panik verfallen! Man sollte ein paar Regeln beachten und bei Mehrtageswanderungen einen Bärenkanister dabei haben, dann wird das Naturerlebnis so einmalig wie es sein soll!

Trotz all der Natur hat es uns Alaska gerade was das kostenlose Campen anbelangt nicht einfach gemacht.  Es gibt nicht sehr viele Parkplätze mit öffentlichen Toiletten. Findet man einen ruhigen, netten Ort, ist das Nutzen über Nacht oft untersagt. So mußten wir öfter als geplant auf Campingplätze ausweichen. Diese sind zum Glück aber nicht so teuer. Meistens muss man um die 14 – 20 Dollar pro Nacht und Stellfläche rechnen. Dann ist aber natürlich auch nur ein Plumsklo inklusive.

Auch sonst ist der Lebensunterhalt in Alaska etwas höher als in den „Lower 48“, schließlich muß ja alles erst einmal hierher transportiert werden. Trotzdem findet man hier alles, was man zum Leben braucht zu recht erschwinglichen Preisen. Vor allem in den größeren Städten gibt es die üblichen Supermarktketten in Hülle und Fülle. Es wird hier also niemand verhungern oder muß sich nur von Konserven und Trockenfleisch ernähren.

Daher braucht man z.B. auch nicht wirklich Hamsterkäufe in Kanada zu tätigen, denn die Preise nehmen sich nicht viel. Außerdem erleichtert es den Grenzübertritt. Frisches Obst und Gemüse dürfen nicht eingeführt werden. Auch Bearbanger sind verboten. Bearspray ist unseres Wissens nach ok. Panik vor den Grenzbeamten braucht man jedoch keine haben. Wir hatten jedenfalls noch nie so entspannte und nette Grenzpolizisten wie beim Grenzübergang zwischen Dawson City und Chicken.

Was einem neben der Einreise vielleicht noch Sorgen bereiten könnte ist das Wetter und die Moskitos. Wir waren im August in Alaska. An sich ein Sommermonat, doch wir hatten alles von super-sonnigen Tagen, an denen wir mit kurzen Sachen noch schwitzten, angenehme Spätsommertage und eiskalte, regenreiche Wintertage, an denen wir sogar im Auto noch die Schlafsäcke unter der Zudecke benötigten, um nicht zu frieren. Man sollte also auf alles gefaßt sein. Auch hat es immer wieder für mehrere Tage pausenlos geregnet und die Schneefallgrenze lag bereits bei 1500 m was uns etliche geplante Wanderungen vermieste.

An einigen Orten gab es schon recht viele Moskitos und/oder Sandflies aber eigentlich nie so viele, dass es extrem aufgefallen wäre oder besser: je weiter wir nach Süden / an die Küste fuhren, desto erträglicher wurde es … jedenfalls mit den Moskitos. Dagegen nahmen die Sandflies eher zu je kälter es wurde. Aber es war immer im Bereich des Erträglichen.

Alles in allem hat es uns in Alaska sehr gut gefallen. Aber wir mögen auch die raue, nordische Natur und waren damit hier genau richtig aufgehoben. Für Natur- und Tierliebhaber ist Alaska unserer Meinung nach ein Muss! Schade war nur, dass viele einmalige Orte für uns unerreichbar blieben, da man dafür ein Flugzeug benötigt hätte. Gerne wären wir im Gates of the Artic National Park gewandert aber 600 $ pro Person allein für den Flug? Für uns gerade leider nicht bezahlbar. Nunja, vielleicht später einmal, wer weiß das schon!

Hier nun unsere persönlichen Tops und Flops zu Alaska:

Tops:

Flops:

Mhh, Flops in Alaska? Puh, das wird schwer! Das Wetter zählt nicht, das gehört dazu. Da muss es doch was geben … oder nicht? Eigentlich nicht, denn Alaska hat uns rundherum gut gefallen. Es ist nicht der billigste Ort aber das war schon vorher klar. Aber einen richtigen Flop gab es nicht.

Daher statt den Flops hier zum Abschluss noch ein paar Dinge, über die man sich vielleicht hier in Alaska wundern könnte bzw. die man wissen sollte:

  • Hier liebt man Kaffee! Daher findet man überall kleine Espresso Drive-Thru Buden mit oftmals wirklich gutem Kaffee!
  • Du bist erst ein richtiger Alasker, wenn Du die braunen Gummistiefel von XtraTuf besitzt!
  • Das Kabel, welches bei fast allen Autos vorn heraus hängt dient dazu im Winter den Motor vorzuwärmen, damit er startet bei den tiefen Minusgraden.
  • Daher kommt auch die Angewohnheit ständig das Auto laufen zu lassen – auch ohne das jemand im Auto sitzt und gerne auch stundenlang!
  • Hier liebt man Sauerteig – ob als Brot oder Pancakes, Sauerteig ist ein Muss.
  • Es scheint, dass man hier entweder ambitionierter Angler oder Jäger oder noch besser beides sein muss.
Verfolgen Manuela:

Bereits seit früher Kindheit interessieren mich Reise- und Naturdokumentationen. Ich mag es die Welt zu entdecken, in ferne Länder zu reisen und in unsere Natur mit all meinen Sinnen einzutauchen.

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