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Kleiner Roadtrip durch Slowenien

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Slowenien ist gerade mal so groß wie Hessen, hat knapp 2 Millionen Einwohner (zum Vergleich: Hessen hat mehr als 3x so viele) und schätzungsweise 500 – 800 Braunbären (wir sahen keinen). Die Hauptstadt von Slowenien ist Ljubljana und dank Zugehörigkeit zur Eurozone kann man in Euro bezahlen. Für unseren kleinen Roadtrip durch Slowenien fuhren wir mit unserem CamperVan knapp 750 km gen Südosten und mussten ein ordentliches Sümmchen an Maut bezahlen, da man sowohl in Österreich als auch Slowenien für die Autobahnnutzung eine Vignette benötigt. Ferner bezahlten wir in Österreich an diversen Tunneln noch einmal extra Maut und der Karawangentunnel, der uns von Österreich über die Grenze nach Slowenien brachte, war auch nicht kostenfrei.

In Slowenien selbst hielten wir uns fast ausschließlich im Triglav Nationalpark auf, da wir wandern wollten und es unterschätzt hatten, wie schmal und gewunden die Straßen hier sind. Zum Beispiel benötigten wir für die 80 km von Tolmin nach Bled 2,5 Stunden reine Fahrzeit und unterwegs gab es noch so viel zu sehen, so dass wir den halben Tag brauchten. Unseren ursprünglichen Gedanken, auch die julischen Alpen auf der italienischen Seite zu erkunden verwarfen wir deshalb schon bald.

Slowenien Bled See Kirche Blejsko jezero
Der See von Bled mit seiner Kirche auf der Insel

 

Triglav Nationalpark

Der Triglav Nationalpark ist der einzige Nationalpark Sloweniens mit einer Größe von fast 84.000 Hektar. Er liegt im Nordwesten an der Grenze zu Österreich und Italien in den julischen Alpen und beherbergt DEN Berg Sloweniens, den jeder Slowene einmal in seinem Leben bestiegen haben sollte: den Triglav. Mit 2864 m Höhe in überwiegend rauem hochalpinen Gelände kein allzu leichtes Unterfangen, für das man 2 Tage einplanen sollte. Das Bild der Gebirgslandschaft des Triglav Nationalparks ist geprägt durch das raue Karstgestein und zahlreiche – in den verschiedensten Blautönen schimmernden – Seen und Flüsse.

Wir lieben es, hoch oben auf Gipfeln zu stehen und die Aussicht zu genießen. Aber aufgrund des beständigen Regens waren alle Gipfel in Wolken gehüllt und die Schneefallgrenze fiel auf 1900 m. Somit erkundeten wir stattdessen verschiedene Flussläufe und waren sprachlos aufgrund der beeindruckenden Farbvariationen von Grün, über Türkis, bis Blau des Gebirgswassers, das sich durch enge Felsspalten zwängt.

Slowenien Triglav Nationalpark Socia
Türkisfarbenes Wasser in Felsschluchten

Höhlen

Schaut man sich eine Karte von Slowenien an, gewinnt man den Eindruck, das Land habe etwas mit einem Schweizer Käse gemeinsam, so viele Höhlen gibt es. Die wohl größten und spektakulärsten sind die Škocjan Jame und Postojnska Jama (Adelsberger Grotte). Aufgrund des beständigen Regenwetters stellten wir uns den Touristenmassen und besichtigten die doch recht unterschiedlichen Höhlen. In die Höhle von Postojna fährt man zwei Kilometer mit einer Elektrobahn hinein und wird dann bei bester Ausleuchtung zwischen riesigen und farbenprächtigen Tropfsteinen hindurch geführt. Trotz des stolzen Eintrittspreises und der schieren Besuchermassen war die Höhle ein wirkliches Erlebnis, denn so viele Tropfsteine, von winzig klein bis riesig groß, in solcher Farbenpracht, von schneeweiß bis dunkelrot, haben wir noch nie in unserem Leben gesehen gehabt.

Slowenien Höhle Postojna
Die atemberaubende Höhle von Postojna

In der Höhle von Škocjan ist dagegen das Highlight der Fluss Reka, welcher durch die Höhle fließt. Entsprechend feucht und laut ist es dort. Fotografieren ist leider verboten; macht aber auch wegen der schlechten Ausleuchtung und der riesigen Raumausmaße keinen Sinn.

Wir können nicht sagen welche Höhle besser ist, da beide doch sehr unterschiedlich sind. Wenn man also genug Zeit (und Geld) zur Verfügung hat, sollte man sich am besten einfach beide Höhlen anschauen.

Unterkünfte, Essen und Trinken

Wir fuhren mit unserem CampverVan nach Slowenien und da das freie Campieren im Nationalpark ausdrücklich verboten ist, steuerten wir einen der zahlreichen Campingplätze an. Von den großen mit mehreren hundert Stellplätzen hielten wir uns fern, fuhren stattdessen kleine liebevolle Plätze an, die mehr Natur und weniger Hightech boten. Gut, einmal waren wir auf dem großen Campingplatz bei Bled aber dies bräuchten wir nicht noch einmal, da es hier viel schmutziger war und er nicht den Charme der kleinen Plätze besaß. Kleine Plätze, wie bei Trenta oder das Camp Vili, schätzten wir dagegen sehr und genossen unseren Aufenthalt mit blitzsauberen Sanitäranlagen und der ein oder anderen Fellnase.

Slowenien Triglav Nationalpark
Kleine Straßen, kleine Häuschen und saftiges Grün kennzeichnen den Triglav Nationalpark

Zu Gästezimmern oder Hotels können wir nichts schreiben, da wir im Auto übernachteten.

In Slowenien kann man gut und günstig essen. Fleischgerichte sind deutlich günstiger als in Deutschland, Vegetarisches oder Veganes hat Preise auf deutschem Niveau.

Aufgrund der Nähe zu Italien stellten wir fest, das man selbst an der kleinsten Tankstelle oder dem abgelegensten Campingplatz nichts falsch machen kann was Kaffee angeht: im Hintergrund stand immer eine große Kaffeemaschine und zauberte uns ein köstliches Heißgetränk in die Tassen für etwas mehr als einen Euro. Ebenso verhielt es sich mit süßen Backwaren oder Pizzen. Egal wo wir uns etwas von diesen Leckereien kauften, es schmeckte vorzüglich.

Slowenien Triglav Nationalpark
Wandern am Vršic Pass

Es war unsere erste Reise nach Slowenien und wir sind begeistert. Land, Leute und die Bergwelt im Triglav Nationalpark, von der wir leider viel zu wenig aufgrund des schlechten Wetters erleben konnten, haben uns sehr gefallen, so dass wir so bald wie möglich wieder in das kleine Land reisen möchten.

Bis dahin heißt es erst einmal Fotos zu sichten und ein zu den Felsschluchten mit den türkisfarbenen Flüssen zu schreiben, von Wasserfällen zu erzählen und von schier unglaublichen Höhlen zu berichten, denn dieser Artikel war nur ein kleiner Anfang. Mehr folgt.

Verfolgen Thomas:

Die Natur hat mich schon immer interessiert. Unabhängig vom Alter verbrachte ich gerne Zeit draußen. Dies hat sich bis heute noch gesteigert denn ich übernachte gerne im Zelt in der Wildnis und versuche die Schönheit der Natur mit der Kamera einzufangen.

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