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Die verborgene Galaxy

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Die Waipu Caves nahe des gleichnamigen Ortes befinden sich 132 km nördlich von Auckland in der Region Northland. Bei der Höhle handelt es sich um ein Kalksteinhöhlensystem, welches man kostenlos und auf eigene Faust erkunden kann. Der „Wanderweg“ ist gerade einmal 2 km lang, steckt aber voller Abenteuer, Spannung, Faszination und kindlichem Entdeckergeist.

Bevor wir die Höhle erkunden stellen wir sicher, das unsere Stirnlampen funktionieren und genügend Akku haben. Dann geht es in kurzen Hosen los zur Höhle, denn wir wissen, das es nass werden wird! Bereits nach wenigen Metern erreichen wir den breiten Höhleneingang und kalte Luft schlägt uns entgegen. Wir sind froh, nicht wie so manch anderer, in FlipFlops und weißem Seidenhemdchen losgezogen zu sein, denn der feuchte Höhlenboden ist rutschig, als ob er mit Schmierseife eingerieben wurde.

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Die ersten Meter

Kaum dringen wir wenige Meter in die Höhle vor, wird es bereits stockfinster. Im Schein unserer Stirnlampen sehen wir unzählige Stalaktiten und Stalagmiten. Immer weiter tasten wir uns langsam in die Höhle vor, denn es gibt keinen festgelegten Pfad. Neben uns hören wir ein kleines Flüsslein plätschern.

In die erste Kammer der Höhle gelangen wir trockenen Fußes. Wir schalten unsere Stirnlampen aus und können unseren Augen kaum trauen: überall um uns herum leuchten tausende von Glühwürmchen. Ein magischer Moment! Man kann den Glühwürmchen hier sogar so nahe kommen, dass man die Larven an den Steinen sitzen sieht: eine längliche Larve, wie ein etwas schleimiges Würmchen, das am Ende einen kleinen leuchtenden Punkt besitzt und unzählige, klebrige Fangfäden um sich herum. Nunja, von weitem sehen sie eindeutig schöner aus …

Doch noch sind wir nicht am Ende unseres Weges und dieser führt nun nicht mehr am sondern IM Flüsslein entlang. Gerade als wir in das Wasser steigen wollen, zieht ein armdicker und -langer Aal gemütlich seine Runden. Kurz durchfährt uns ein kalter Schauer bei dem Gedanken, das dieser glitschige Gefährte sich durch unsere Beine schlängeln könnte. Doch die Neugier ist stärker und so stapfen wir durch das kalte Nass.

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Als wäre es eine Galaxy

Dieses reicht uns bereits bis zur Mitte der Oberschenkel. Teilweise kann man auf Steine ausweichen, um tieferem Wasser zu entgehen, doch dafür geht es hier nur im Entengang forwärts, denn die Höhle ist nur etwas höher als einen Meter. Doch der Weg lohnt sich, denn wir erreichen eine zweite Höhlenkammer, größer und eindrucksvoller als die erste. Und als wir abermals die Lichter löschen, stehen wir in einer Galaxy aus Glühwürmchen! Soviele dieser leuchtenden Tierchen haben wir noch nie gesehen!

Leider wurde uns der Weg in die dritte und letzte Höhlenkammer dank der Regenfälle der letzten Tage verwehrt. Zu hoch stand hier der Fluss und auf schwimmen im Dunklen mit Aalen im Wasser hatten wir nun wahrlich keine Lust … Nichtsdestotrotz war es ein außergewöhnliches Erlebnis! Soviele Glühwürmchen hatten wir bisher noch nirgends gesehen und nirgends konnten wir bisher eine Höhle so tief auf eigene Faust erkunden. Wir sprühten nur so von Entdeckerdrang in der Welt unter der Erde, in die wir nur sehr selten eintauchen können. Die Waipu Caves waren für uns spektakulärer als die Mystery Caves in Tasmanien!

Unserer Meinung nach sind die Waipu Caves DIE Höhle um kostenlos Glühwürmchen in Neuseeland sehen und dabei gleich noch ein kleines Abenteuer erleben zu können. Ein absolutes Must See auf der Nordinsel Neuseelands!

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Die Natur hat mich schon immer interessiert. Unabhängig vom Alter verbrachte ich gerne Zeit draußen. Dies hat sich bis heute noch gesteigert denn ich übernachte gerne im Zelt in der Wildnis und versuche die Schönheit der Natur mit der Kamera einzufangen.

2 Responses

  1. Christoph Marquardt
    | Antworten

    Wahnsinnig tolle Bilder!!! Vielleicht kannst du mir einen Tipp geben, wie ich die „Glühwürmchen auch so toll fotografieren kann…welche Einstellungen hast du gewählt? Ganz vielen Dank schon mal..
    Grüße aus Neuseeland
    Christoph

    • Thomas
      | Antworten

      Hi Christoph,

      das Foto mit den Glühwürmchen ist eine Langzeitbelichtung über 30 Sekunden, sodass Du ein Stativ brauchst. ISO war 8.000 bei Blende 3,5. Bei uns war der Knackpunkt einen Moment der völligen Dunkelheit, in der keiner mit einer Taschenlampe, Blitz, etc. für eine künstliche Lichtquelle sorgte, abzupassen

      Grüße

      Thomas

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