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Übertölpelt am Cape Kidnappers

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Die Hawkes Bay mit dem Cape Kidnappers ist legendär. Seiner Zeit prägte Captain James Cook dem Küstenabschnitt diesen Namen, nachdem Maori versuchten einen seiner Schiffsjungen zu entführen. Wir haben keine Mühen gescheut an dieser Steilküste entlang zu wandern und uns auf den Weg zu einer Basstölpelkolonie am Cape Kidnappers gemacht. Hier nisten rund 8000 Brutpaare. Damit ist die Kolonie die größte vom Land zugänglich Kolonie der Welt!

Und was sollen wir sagen: es war sagenhaft und unser Biologenherz raste vor Freude, als wir oben auf den Klippen ankamen und diese beeindruckenden Vögel hautnah erlebten.  Es war ein stetiges Kommen und Gehen: Altvögel landeten bei ihren fast ausgewachsenen Jungen und fütterten sie. Untereinander begrüßten sich die Altvögel laut schnatternd, die Köpfe wurden geschüttelt, die Flügel erhoben – es war ein aufgeregtes, freudiges „Hallo“ wann immer ein Neuankömmling landete.
Die Tölpel erhielten ihren Namen, da sie an Land  recht unbeholfen wirken. Doch das Bild ändert sich sofort, wenn man ihnen beim Flug zuschaut! Und dies kann man am Cape Kidnappers wunderbar.

Basstölpel zählen zu den größten Tölpelarten mit einer Größe von bis zu 100 cm und knapp 4 kg. Die Vögel werden im Durchschnitt 20 Jahre alt, können aber sogar bis zu 40 Jahre leben. In dieser Zeit schaffen sie es ca. 14 Jungtiere bis zur Flugreife zu bringen. Diese erreichen die Jungtiere im Alter von 16 Wochen, wenn sie sich auf den Weg ins 2800 km entfernte Australien machen. 2 – 3 Jahre verbringen sie dort, bevor sie sich zurück zum Cape Kidnappers begeben, denn Tölpel paaren sich stets an ihrem Geburtsort.

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Gierige Möwen schrecken vor nichts zurück
Die Wanderung zur Kolonie beträgt 9 km und ist nicht sehr anstrengend, geht es doch nur am Strand entlang. Allerdings muss man hierfür Ebbe abwarten, weshalb ein Blick auf die Gezeiten nicht schadet. Für die letzten zwei Kilometer um das Black Reef kommt man nicht drum herum nass zu werden, da man durch bis zu 1 m tiefes Wasser wandern muss.

Jeder sollte aus diesem Grund umsichtig genug die Entscheidung treffen, ob man weiter wandert, denn bei Flut steigt der Wasserspiegel schnell wieder an. Ein rechtzeitiges Starten ist dafür essentiell: laut DOC sollte man sich 3 Stunden nach der Flut auf den Weg machen und circa 1 Stunde nach Ebbe den Rückweg antreten. Diese Zeitspanne war leider für uns viel zu kurz, denn gerne hätten wir diese anmutigen Tiere länger beobachtet! Aber die Zeit verging wie im Flug und so machten wir uns schweren Herzens, aber gleichzeitig überglücklich und erfüllt, auf den Rückweg. Eines stand dabei aber sofort fest: etwas schöneres und faszinierenderes haben wir noch nicht gesehen und werden sicherlich wiederkehren an diesen tollen Ort!

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Die Natur hat mich schon immer interessiert. Unabhängig vom Alter verbrachte ich gerne Zeit draußen. Dies hat sich bis heute noch gesteigert denn ich übernachte gerne im Zelt in der Wildnis und versuche die Schönheit der Natur mit der Kamera einzufangen.

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